Eine Power-Frau mit vielschichtigen Pop-Klassikern in Gepäck überzeugt das Publikum (und mich)
Mit dem Abend-Motto «Power Songs» fand am Samstag, 26. Oktober 2024, der sechste von insgesamt 10 Konzertabenden an der Baloise Session Ausgabe 2024 statt. Nach der Vorstellung der Akteure des Abends durch Baloise Session-CEO Beatrice Stirnimann, eröffnete kurz nach 20:00 Uhr die australisch-britische Sängerin Natalie Imbruglia mit Ihren 4 Musikern. Durch eine mehrfach ausgezeichnete Cover-Version vom Lied «Torn» (Original stammt von der Band Ednasvap) und dem dazugehörigen Video im Jahre 1997, welches nur aus einem Blickwinkel gedreht wurde, aber ständig die Kulisse verändert wurde, wurde die Schauspielerin (u.a. Johnny English – Der Spion, der es versiebte) und Model über Nacht zum Star. Ich fand Sie damals jedenfalls «eine sehr nette Erscheinung mit Ihrem Kurzhaarschnitt». In Basel präsentierte Sie ein Potpourri aus Klassikern und neuen Liedern und aus dem Kurzhaarschnitt ist eine lange, wallende Mähne geworden.
Mit der Pop-Nummer «What It Feels Like» vom Album «Firebird» (2022) begann Sie das Konzert. Ein guter Song, der das Publikum gleich mal zum Mitwippen einlud. Vom Erfolgsalbum «Left oft he Middle» (1997) stammte der nächste Song - «Wishing I Was There». Insgesamt befanden sich 6 Lieder von diesem Album auf der Setliste, dies zeigt markant den Stellenwert dieses Werks in Ihrer Karriere. Obwohl die Resonanz aus dem Publikum, welches ab dem dritten Lied den Platz zwischen Bühne und erster Sitzreihe einnahm, jeweils höher war bei diesen Liedern, fiel die restliche Songauswahl nicht ab. Offensichtlich war, dass Imbruglia an einem Live-Konzert eher die Up Tempo-Lieder bevorzugt, dann kann Sie sich auch noch schwungvoll bewegen auf der Bühne. Die Power-Frau nutzte die ganze Bühne aus zum Tanzen/Performen und wirkte trotz den 49 Lenzen sehr jung und unbekümmert. Dies kam sehr gut an beim Publikum und im Verlaufe des vierten Liedes füllte sich der Bereich zwischen Bühne und erster Sitzreihe mit etlichen mittanzenden Fans mehr und mehr. Sie interagierte sehr gut mit dem Publikum. Fans wurden nach Ihren Namen gefragt (so so, der Typ heisst also «George»), erwähnte, dass Sie durch Ihren Sohn zum Lied «Build It Better» inspiriert wurde und animierte immer mal das Publikum zum Klatschen. Neben den Power Pop-Songs, streute Imbruglia auch mal eine experimentelle, jazzige Nummer («Leave Me Alone») oder etwas Gitarren-lastiges mit «City» ein. Diese Vielfältigkeit gefiel mir sehr.
Überraschend kam Ihr Mega-Hit «Torn» und «Big Mistake» nicht im Zugabe-Block, sondern gegen Ende des regulären Sets. Der Bonus-Part beinhaltete die beiden Happy-Songs «Glorious» und «Habit», welche die Stimmung nochmals auf ein neues Level hoben. Den Konzertabschluss war ein in meinen Ohren eher unkonventioneller Song mit dem Titel «Impressed».
In den etwa 80 Minuten Spielzeit präsentierte sich die Künstlerin sehr vielfältig mit einem klaren Hang zu Ihren Hits in den 90ern. Gesanglich, wie auch Ihre Aktionen auf der Bühne und mit dem Publikum waren hervorragend. Nicht nur aus Fan-Sicht darf uns die Dame gerne weiterhin mit Ihrem mannigfaltigen Liedgut begeistern. Vielen Dank für dieses Konzert – Natalie Imbruglia!
Mitglieder:
Natalie Imbruglia (Vox), Ben Lyonsmith (Git), Paul Mason (Drums), Henrik Irgens (Bass), Louis Querelle (Keys)
Setliste:
What It Feels Like, Wishing I Was There, Wrong Impression, Shiver, Nothing Missing, On My Way, Build It Better, Leave Me Alone, Smoke, Just Like Old Times, City, Maybe It's Great, Torn (Ednaswap Cover), Big Mistake
Bonus: Glorious, Habit, Impressed
Zeiten: 20:06 bis 21:24 Uhr
Veranstalter: Baloise Session
Photos/Text: Daniel Strub
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