Countrylegende Marty Stuart mit seiner Band überraschte mit Vielseitigkeit und Gitarrenspiel
Die meisten Konzertbesucher waren an diesem Freitagabend, 25. Oktober 2024, der Legenden (Abend-Motto: «Legendary») wegen Robert Plant in Basel. Es war der fünfte Konzertabend der diesjährigen Ausgabe der Baloise Session und bot mit Marty Stuart & His Fabulous Superlatives eine lebende Country-Legende. Stuart war mit Cindy Cash, der Tochter von Johnny Cash, verheiratet und spielte lange Zeit in der Band seines Schwiegervaters. Der Multi-Instrumentalist, mehrfacher Grammy-Preisträger und Sänger spielte mit seiner ausgezeichneten Band rund eine Stunde auf der Bühne der Eventhalle der Messe Basel, vorwiegend Lieder stilistisch dem Bluegrass zuzuordnen.
Nach der Vorstellung durch Baloise Session-CEO Beatrice Stirnimann legte das Quartett, bestehend aus Sänger/Gitarrist, Gitarrist, Bassist und Schlagzeuger mit «Tear the Woodpile Down» los. Das Lied passte hervorragend mit der Textzeile «…. Well I went to town last Friday night» zum Abend und gleich war durch den Rhythmus Stimmung an den Clubtischchen. Man konnte sich beim Set dem Charisma des Band-Leaders und seinem Wortwitz nicht entziehen. Der nächste Song, «Whole Lotta Highway (With a Million Miles to Go)», war dann eine typische Country-Hymne. Die Band wechselte sich zwischen Bluegrass, Country und Southern Rock ab. Was auch wechselte war der Gesang. Jedes Band-Mitglied erhielt die Möglichkeit, nebst dem Spielen des eigenen Instrumentes, bei einem Lied den Gesang beizusteuern. Dies nicht etwa so oh la la, jeder der Musiker hat eine tolle Stimme und einzig in der Stimmfarbe und Prononcieren waren natürlich Unterschiede vorhanden. Gitarrist Kenneth Vaughan steuerte mit «Country Music Got a Hold On Me” seinen eigenen Song bei. Die Mehrheit des Liedguts, neben Traditionellen Liedern und Cover-Versionen, stammte aus der Feder von Marty Stuart. Höhepunkt und Beweis seiner enormen Fingerfertigkeit an der Gitarre lieferte er als Solo beim Rouse Brothers Cover`«Orange Blossom Special» ab. Da er jedoch noch Zeit hatte und Ihm sein eigenes Spiel zuvor zu schlecht war («echt jetzt?!?»), wiederholte der Guitar-Hero sein Solo-Stück, nach dem eigentlich letzten und eingängigsten Lied an diesem Abend «Time Don't Wait», nochmals. Ein Wunder, dass sein Acht(!!)-saitiges-Instrument dieses Up Tempo-Spiel ohne Saitenriss überstand. Er war beim ersten Mal schon schnell, aber er steigerte sich nochmals – hohe Kunst des Gitarrenspiels erlebte man hier!
Man sah nach diesem Auftritt entzückte und zugleich überraschte Gesichter. Kein Wunder, dass die Fans nach dem 5. Lied sich vor der Bühne Ihr eigenes Bild des Gitarrenspiel und Qualität der Band machen wollten. Mit Marty Stuart und seiner Band war ein perfekter Opener für den nachfolgenden Auftritt von Robert Plant’s Folk Music gefunden worden.
Mitglieder:
Marty Stuart (Vox, Git), Kenneth “Kenny” Vaughan (Git), Harry Stinson (Drums), Christopher Davies-Scruggs (Bass)
Setliste:
Tear the Woodpile Down, Whole Lotta Highway (With a Million Miles to Go), Tempted (Marty Stuart Lied), Tomahawk, Ghost Train Four-oh-Ten, La Tingo Tango, Country Music Got a Hold On Me (Kenny Vaughan Lied), Doggone Fool, Heaven, I'm Working on a Building ([traditional] Cover), Orange Blossom Special (Rouse Brothers Cover), Time Don't Wait
Bonus: Orange Blossom Special (Marty Stuarts perfekte Version)
Zeiten: 20:04 bis 21:01 Uhr
Veranstalter: Baloise Session
Photos/Text: Daniel Strub
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