Mit variablem Folk Rock und einer aussergewöhnlichen Stimme erfreute Richard Hawley
Am Donnerstag, 09.11.2023, trat in der ausverkauften (1550 Fans) Eventhalle der Messe Basel unter dem Motto „Mighty Guitars“, kurz nach der Ansage von CEO-Baloise Session Beatrice Stirnimann der Folk Rocker und sehr guter Gitarrist Richard Hawley mit seiner fünfköpfigen Band auf. Von dem Musiker aus Sheffield hatte ich bis zur Bekanntgabe des Line Up der diesjährigen Baloise Session nichts gehört, geschweige denn war mir ein Lied bekannt. Das hat sich nach dem Konzert geändert. Der Singer/Songwriter verstand es sehr subtil das Publikum zu unterhalten. Er agierte als Gitarrist und Sänger mit viel Qualität und spielte sich nur ein - zweimal mit seinem Saiteninstrument in den Vordergrund. Das Lied an sich ist das Wichtigste und all die Ausschmückungen, die sonst Helden an der Gitarre einbringen um sich zu präsentieren, scheinen Ihm ein Graus zu sein. Es wird das Instrument oder die Stimme in all den Facetten dort und so eingesetzt wie es gebraucht wird. Dazu passte, dass ein kurzes „Hi“ zur Begrüssung reichte.
Richard Harvey und seine Band entführten in eine Welt fern ab dem Mainstream ab dem ersten Lied, „Off My Mind“, mit dem mehrstimmigen Refrain durch Bassist Day und Gitarrist Sheridan. Dieses war rockig und seine Stimme kam rau (erinnert ein wenig an die Stimme von Johnny Cash) und rotzig rüber. War „I'm Looking for Someone to Find Me“ eine leichte Sixties Nummer, fühlte man sich bei „Coles Corner“ mit Ihm durch die Strassen von Sheffield zu gehen und bei der Ecke Fargate und Church Street, eben Coles Corner, anzukommen. Hawley sang dabei wie eine Feder, die sich durch den Wind hin und her bewegt, passend zur Musik. Sicherlich ein Höhepunkt in meinen Ohren. Bei „Time Is“ animierte er zum Mitklatschen per „… and you, and you and her“ und das Publikum folgte Ihm (Anm.: bedankte sich schmunzelnd mit „Gracias“ bei den Fans), bevor es mit „Open Up Your Door” vorstellungsmässig in eine Bar ging und dem Gitarristen nach getaner Arbeit ein Bier offeriert wurde. Nun hatte man sich auf Ihn eingeschossen und was macht er? Er geht stilistisch in die Indie Rock-Ecke und lässt mit seiner Armada an Effektgeräten in einem Halbkreis vor Ihm psychedelische Rock-Klänge von der Gitarre entlocken – The Doors lassen grüssen – weiteres Highlight. Danach bedankte er sich beim Veranstalter der Berücksichtigung um mit“ Is There a Pill?“ gleich mit verzerrter Gitarre rockig fortzufahren. Bevor er zu seinem letzten Lied an diesem Abend startete, bedankte er sich mit den Worten „Thank you very much Baloise Session for being us here, enjoy Noel Gallagher – we’ll also do“.
Das Konzert und die Songauswahl führte zu einem Steigerungslauf und begeisterte je länger je mehr auch die Musikliebhaber an den Clubtischchen. Nach dem letzten Lied „Heart of Oak” wurden er und seine Band mit einer Standing Ovation gewürdigt.
Members: Richard Hawley (Vox, Git), Mark Sheridan (Git), Bryan Day (Bass), Dean Beresford (Drums), Jonathan Trier (Keys) und Clive Mellor (Mundharmonika, Percussion)
Setliste:
Off My Mind, Alone, Standing at the Sky's Edge, I'm Looking for Someone to Find Me, Tonight the Streets Are Ours, Coles Corner, Don't Stare at the Sun, Time Is, Open Up Your Door, Down in the Woods, Is There a Pill?, Heart of Oak
Zeiten: 20:04 bis 21:11 Uhr
Veranstalter: Baloise Session
Photos/Text: Daniel Strub
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